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Unsere WWOOFer*innen 2018

Jemma war unsere erste WWooferin in 2018. Die angehende Umwelt-Ingenieurin aus Paris wollte für ihr anstehendes Landwirtschaftspraktikum ein wenig Praxiserfahrung sammeln - und tat das zu unserer großen Freude bei uns :) Ab Ende Februar war sie zwei Wochen bei uns und half uns, den Folientunnel für sie ersten Pflanzungen vorzubereiten. Das bedeutete: Umgraben, Grassoden rausreißen, harken - und Alex beim Fräsen zuschauen, solange sie jedenfalls zu sehen war - aufgrund der Wetterlage machte die Fäse neben feiner Erde auch dichten Nebel und bald war der Tunnel so verräuchert, dass Jemma Sorge hatte, ob Alex noch am Leben war. Puh, die Erleichterung war groß und so machte Radieschen-säen gleich doppelt Spaß.

Insa war die zweite im Bunde, die Anfang März dazu kam. Die Politikstudentin aus Münster, die unter anderem auch in Frankreich ausgebildet worden war, wollte ihren Kopf frei bekommen, um ihren Weg noch einmal neu zu suchen. Literatur und Sprache statt Politik, das sollte es in Zukunft sein, jetzt aber stellte sie ihre Kraft, ihr Talent und ihr Wissen erst einmal uns für einen Monat zur Verfügung. Neben den Vorbereitungsarbeiten auf dem Feld, wo weiter Radieschen gesät und Kohlrabi und Salate gepflanzt wurden, hat uns Insa auch bei der Vermietung unseres schönen Bauwagens und bei der Wieder-Eröffnung unseres Offenen Hofs geholfen - die schönen Kuchenschilder gehen auf ihr Konto. Danke Insa!

Anfang April kam Soso aus Hongkong zu uns. Die Journalistin war auf der Suche nach neuen Erfahrungen und aus einer Mega-City kommend war ihr der Umgang mit echter Erde und echten Tieren neu. Vier Wochen blieb sie bei uns, jätete und hackte die Salate und Kohlrabi, säte rote Bete und genoss die unkomplizierten Gespräche mit neuen Leuten, die sich während unseres Offenen Hofes ergaben - etwas, das so in Hongkong nicht so leichtfüßig sei, sie aber vielleicht in Hongkong  auch initiieren wollte. Besonderer Höhepunkt ihres Aufenthalts war das kurze Interview, dass Julian Michaelis für TIDE.TV im Rahmen seines Beitrags über das WWOOFen bei den "Ackerperlen" mit ihr geführt hat.

Simona aus dem Sauerland, war im April spontan zu uns gestoßen. Die Spanisch-Studentin, die zuvor ein Jahr in Bolivien gelebt hatte, wollte die Zeit überbrücken, bis sie im Juli wieder zurückginge. Drei Wochen blieb sie und bildete mit Soso ein wunderbares Team. Anders als die zarte Soso war sie das Anpacken gewohnt und nahm das tägliche Hacken und Jäten als sportliche Herausforderung. Auch unser Kartoffelfeld mit den vier verschiedenen Kartoffelsorten, für das wir eigentlich keine Zeit hatten, wurde durch ihren Einsatz Wirklichkeit. Insgesamt brachte sie Ruhe und Verlässlichkeit in unser manchmal hampeliges Sein und wir waren betrübt, als ihre Zeit viel zu schnell vorbei war.

Romain beehrte uns dann im Juni. Der angehende Physiotherapeut aus Strasbourg wollte im Herbst seine Ausbildung in Deutschland und deswegen vorher seine Deutschkenntnisse bei uns erweitern. Die Schüchternheit war schnell überwunden und so stürzte sich Romain frohgemut in die Arbeit. Die aufgrund der Hitze wirklich herausfordernd war. Er pflegte die Tomaten im Gewächshaus und legte mit Alex die Kürbisbeete an, schleppte Steine zur Befestigung und war tough genug, sich mit der kalten Bewässerungsbrause abzuspritzen. Nur so war dieser Sommer als Survival-Abenteuer zu überleben.

Im Juli kam dann Emily für zwei Wochen zu uns. Die Musikerin und Musiklehrerin aus Cincinatti/ USA hatte einfach Lust, länger in Deutschland bzw. in Europa zu sein. Wie Romain wollte sie ihre Deutschkenntnisse aufpolieren, wobei wir schnell feststellten, dass da nicht mehr viel zu polieren war. Sie hat sogar ein TV-Interview, das sie für einen Beitrag über unseren Bauwagen geben sollte, mit Bravour absolviert :) Auf dem Feld hat sie uns dabei unterstützt, den Betrieb aufrecht zu erhalten: Abo-Kisten bestückt, gehackt, gejätet und die Tomaten und Gurken ausgegeizt. Danke Emily :)

Sofia war unsere nächste WWOOFerin, die US-Amerikanerin, ist ebenfalls Lehrerin, lebt aber in Madrid, wo sie Englisch-Unterricht gibt. In ihren Sommerferien wollte sie bei uns helfen und so übernahm sie den Staffelstab von Emily. Mit Sofia ging es nahtlos weiter: Hacken, jäten, aber vor allem musste der Grünkohl befreit werden. Der war nämlich von Futtererbsen, die als Untersaat gemeint waren, und Unkraut überwuchert - Permakulturversuch an zu gutem Boden gescheitert. Erstaunlicherweise hatte Sofia nach dieser körperlich anspruchsvollen Arbeit immer noch genug Energie, um nach dem gemeinsamen Mittag mit dem Fahrrad in die Stadt zu fahren, um Freunde zu treffen und die Stadt zu entdecken - wow und gut gemacht :)

Bevor Sofia wieder abreiste, zeigte sie unserer nächsten WWOOFerin Flóra noch, wie man am schnellsten mit dem Rad in die Stadt kommt, und auch die Bibliotheks-wissenschaftlerin aus Budapest schaffte es regelmäßig, Hamburg zu erkunden. Bei uns war sie eine verlässliche Hilfe in Haus und Hof - trotz der Hitze, die uns alle seit Wochen fest im Griff hatte. Und in ihrer freien Zeit hatte sie genug Energie, noch weitere Projekte anzustoßen: Mit ihrer Hilfe haben wir endlich gelernt, wie einfach es ist, aus Milch Käse herzustellen - köstlich! Auch herrliche Ringelblumensalbe haben wir zusammen gemacht - ach, war das herrlich!

Anthony & Bérangère passten wunderbar dazu. Der Sportstudent und die Schülerin hatten nach einer ersten guten WWOOF-Erfahrung noch einmal Lust, sich näher mit Landwirtschaft zu befassen - und ein bisschen zu  erfahren, wie es sich in Deutschland lebt. Tatkräftig, wie die beiden die beiden Franzosen sind, stellten sie nach ihrer Übernacht-Anreise kurz ihre Sachen ab und packten  direkt mit an - beeindruckend. Mit guter Laune und viel Spaß haben sie auch die folgenden zwei Wochen bei uns gehackt, gejätet, geerntet und mit Flóra die Stadt erkundet.

Dimas, der Landwirtschaftsstudent aus Jakarta/ Indonesien, war anschließend für zwei Wochen bei uns. Er nutzte seiene Semesterferien, um neben all der Theorie auch ein bisschen Praxis zu haben. Denn, so verriet uns der angehende Doktor der Agrarwissenschaften, eigentlich wolle er nur Farmer sein. Und so genoss er es, in der Erde zu wühlen und zu sehen, dass ein Projekt wie unseres funktioniert.

Max aus Atlanta/ USA folgte auf Dimas. Der Schüler, dessen Familie zum Teil aus Deutschland stammt, war ebenfalls auf der Suche nach einer Möglichkeit, sein Deutsch zu verbessern, außerdem sah er das Reisen als gute Möglichkeit, seinen Horizont zu erweitern. Gemeinsam mit ihm sind wir dem Tomatendschungel im Gewächshaus begegnet, es wurde natürlich gehackt, gejätet, gehegt und gepflegt und nebenbei ließ es sich herrlich mit ihm über Musikgeschichte parlieren.

Ach, wie schön, dass Melissa noch einmal zu uns gekommen ist. Schon im letzten Jahr war sie bei uns und bildete mit Danica und Alexandra unser wunderbares Minions-Trio. In diesem Oktober ist die ausgebildete Gärtnerin wieder zurück, diesmal gibt's keinen Regen und die gelben Minionsanzüge bleiben im Schrank. Sowieso euphorisiert durch die Ankunft Melissas, waren wir doppelt glücklich, denn erneut ermöglichte uns die gelernte Landwirtin, eine Woche in den Urlaub zu fahren. Verantwortungsvoll und gut gelaunt übernahm sie alle Aufgaben, die in unserem kleinteiligen Betrieb so anfallen: Abo-Kisten packen und ausliefern, das Feld hegen und nicht zuletzt auch die Vermietung unseres Bauwagens - und was sollen wir sagen, es hat alles hervorragend geklappt und als wir wiederkamen, fanden wir alles in bester Ordnung vor. Schade, dass Melissa kurz danach wieder abreisen musste, so dass wir diesmal nur ein kurze gemeinsame Zeit hatten. Um so mehr danke dir, liebe Melissa!

Ganz allein hätte Melissa diese vielfältigen Aufgaben nicht bewältigen können und so waren wir froh, dass sich zusammen mit ihr eine Freundin angemeldet hatte. Ein paar Tage nach Melissa kam Tine aus Bayern bei uns an. Die gelernte Bankkauffrau, die auf der Suche nach alternativen Lebensmöglichkeiten war, zeichnete sich von Anfang an durch eine ungemein praktische Art aus. Wenn es etwas zu optimieren gab, hatte sie immer eine gute Idee zur Hand, wie sich dies umsetzen ließe. So jemanden konnten wir ganz unbesorgt unser Vermietungsprojekt in die Hände legen, das sie dann auch ganz ausgezeichnet gemanagt hat. Auf dem Acker ist sie dann auch über sich hinausgewachsen, weil sie nach anfänglichen Berührungsängsten stolz feststellte, dass sie die Arbeit nicht nur bewältigt, sondern, dass es ihr auch richtig Spaß macht. Mit lieblicher Gelassenheit, stets begleitet von heftigster Hardcore-Punk-Musik, hat sie Kartoffeln aus der Erde gepult, das Gewächshaus aufgeräumt und jede Menge Walnüsse gesammelt - vielen Dank, liebe Tine :)

Nanako war zeitweise die dritte im Bunde mit Melissa und Tine. Aus der Provinz Nara in Japan kommend, wollte sich die Landwirtschaftsstudentin für zwei Wochen anschauen, wie außerhalb Japans Landwirtschaft betrieben wird - da war sie bei uns an der genau richtigen Stelle. Denn sie war mit dabei, als Melissa eine Woche lang alleine den Hof geschmissen hat und war mit verantwortlich, dass alles gut lief. Darüber hinaus hat sie einen auch Eindruck vom Hamburger Nachtleben bekommen, das ja auch japanische Einflüsse hat - die Karaoke-Bar "Thai-Oase" auf der Reeperbahn ist jedenfalls immer der Knaller :)

Zur Truppe um Melissa und Tine stieß schließlich Anfang Oktober noch Mika. Auch er war auf der Suche nach Lebensalternativen, am liebsten etwas mit Landwirtschaft sollte es sein. Er hatte schon ein Jahr mit Behinderten in einer anthroposophisch orientierten Einrichtung gegärtnert und auch auf einigen WWOOF-Höfe  gelebt und beeindruckte mit profundem Vorwissen. Nach Melissas Abreise war es gut für Alex, dass sie mit Mika einen verlässlichen und versierten Mitarbeiter bei sich hatte, der unermüdlich das schwere Ackergeschäft mit ihr bewerkstelligte - zum Teil mit ungewöhnlichen Methoden: Da wurden dem Rosenkohl schon mal Opern-Arien dargeboten und auch der Mangold wuchs sicher besser mit Erzählungen aus der griechischen Mythologie. Als Mikas Meisterstück kann man mit Fug und Recht die Kräuterspirale bezeichnen, an der er mehrere Tage getüftelt und gewerkt hat. Damit hat sich Mika bei uns ein unauslöschliches Denkmal gesetzt - und darüberhinaus ist es schön, dass unser WWOOFerjahr so einen überaus grandiosen Abschluss fand :)