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Unsere WWOOFer*innen 2017

Charlotte ist unsere erste WWOOFerin in diesem Jahr. Im März kommt sie zu uns. Sie studiert ganz in der Nähe, in Lüneburg, Umweltwissenschaften, hatte gerade ein Auslandssemester in Schweden verbracht und will nun in der Zeit bis zum Beginn den deutschen Semesters bei uns mithelfen. Erste Aufräumarbeiten auf dem Feld liegen an, außerdem müssen in einer konzertierten Aktion all unsere Gartenmöbel für die neuen Saison fit gemacht werden - das heißt: abschleifen, streichen, ölen und am Ende natürlich bewundern. Dass sich Charlotte zudem noch als Computergeek herausstellt und unser Logo mit einem Schlagschatten versieht, ist die Kirsche auf dem Kuchen - vielen Dank Charlotte :)

Aufmerksame Leser unserer Seite werden jetzt denke: Hä, den kenn ich doch! Und sie haben recht. Ja, Vincent aus Frankreich steigt im März erneut bei uns als WWOOFer ein. Er war ja schon im Oktober und November 2016 WWOOFer bei uns gewesen, hatte dann bei uns überwintert und hilft uns jetzt noch einmal bis Mitte Mai. Gemeinsam räumen wir nach der langen Winterpause die Rosenkohl- und Grünkohlbeete ab, neue Beete werden angelegt und geharkt, Radieschen gesät, Salate gepflanzt, Kartoffeln gelegt und ganz wichtig: Unseren Folientunnel mit aufgebaut! Und weil Vincent zuvor auch geholfen hat, den gebrauchten Tunnel, den wir gekauft hatten, mitabzubauen, weiß er jetzt einfach alles darüber. Beim Obstbaumschnitt ist er und seine Muskelkraft außerdem unentbehrlich. Die Zeit verging wir im Flug, bevor die ersten Salate und Radieschen reif sind, verlässt uns Vincent. Wohin? Zum WWOOFen nach Schottland! Aber wir sind sicher, wer den norddeutschen Winter überlebt, schafft auch Schottland.

Lea, eine Agrarwissenschaftsstudentin auf der Suche nach mehr Praxis, und kommt im April zu uns. Gemeinsam mit Vincent hilft sie beim Baumschnitt mit und transportiert die ganzen Äste und Zweige in unserem Auto zum Osterfeuer. Dank ihrer Hilfe können wir alle Säarbeiten abschließen. Was das heißt, kann nur einschätzen, wer einmal diese winzigen Radieschen- oder Rote Beetesamen in den Händen gehabt hat: Jedes Korn muss EINZELN in die Erde gelegt werden - definitiv nichts für Ungeduldige! Mit Lea und Vincent heckt Petra außerdem weiter an ihren Bienenplänen. Leas Vater ist Hobby-Imker und die Vater-Tochter-Telefonate machten Mut und Hoffnung, dass diese nützlichen Tiere sich auch bei uns wohl fühlen könnten.

Ivonne stößt im Mai zu uns. Die Finanzfachfrau hatte ihre Wohnung in Süddeutschland gekündigt, alle Sachen eingelagert und will hier bei uns ihren ersten Schritt in ein neues Leben wagen. Raus aus dem Büro, rein in die Natur! Zusammen bauen wir endlich den Folientunnel auf und pflanzen Tomaten, Gurken und Basilikum hinein. Wir säen Bohnen und Erbsen. Damit das Frischgesäte und -gepflanze nicht sofort wieder vernichtet wird, haben unsere Laufenten die in diesem Jahr ihre ersten Schneckenvertilgungs-Arbeitseinsätze. Dazu treibt sie Ivonne mit viel Liebe die 500 Meter von unserem Haus zum Acker und wieder zurück. Lohn der Mühe: unbenagte Salate, frisch und schön. Kurz bevor Ivonne wieder fährt, decken wir das von Winterstürmen und Alter arg gebeutelte Dach des Hühnerstalls - eine Arbeit an der Ivonne überraschend viel Spaß hat - ob sie sich zukünftig in der Zimmermannszunft zu Hause fühlt? Das wird wohl die Zukunft zeigen. Wir wünschen ihr jedenfalls ganz viel Glück!

Laura und Carla kommen im Juni und sind rein durch ihre Expertise beeindruckend: Seit ca. einem Jahr ziehen sie als WWOOFerinnen von Hof zu Hof, dabei haben sie natürlich eine Menge gelernt und sind es gewöhnt, hart zu arbeiten. Dass sie bei uns anfragten, hat übrigens mit einem anderen WWOOFer von uns zu tun: Die beiden hatten auf einem ihrer WWOOF-Höfe Ole getroffen, der wiederum im Sommer 2016 bei uns gewesen war. Er hat von uns erzählt und geschwärmt, tja, und nun sind die beiden motivierten, angehenden Landwirtschaftsstudentinnen bei uns. Ohne viele Fragen, mit sonnigem Gemüt und ungeheuren Kräften meistern sie einfach jede Herausforderung. Sie retten sogar unseren Folientunnel, als der im Orkan, der Hamburg im Juni heimsucht, wegzufliegen droht, indem sie sich mit ihrem Körpergewicht dranhängen. Und sie bringen die wunderbaren Pendelhacken auf unseren Hof und beschleunigen damit diese tägliche Plackerei um ein Vielfaches. Lediglich die fleißigen Bienen, die während ihres Aufendthalts bei uns einziehen, werden nicht ihre Freunde - die Angst vor Stichen lässt sie skeptisch bleiben.Vielleicht ändert sich diese Einstellung, wenn sie irgendwann ihren eigenen Hof haben werden ;) Für uns ist es reines Glück, dass die beiden da waren und es ist traurig, als sie fahren.

Ab Mitte Juni werden Carla und Laura durch Joscha unterstützt. Der Informatikstudent, der sich nach Natur und Draußen sehnt, stürzt sich trotz diverser Allergien in die Arbeit: Rotklee-Blüten sammeln für unseren Kräutertee, Grünkohl hacken, jäten, ernten, Schnecken sammeln. Besondere Freude macht es ihm, mit einer Sense die bösartigen Gräser zu vernichten, die unserem Acker und ihm selbst so viel Probleme machen. Zusammen mit Carla und Laura baut er für unsere Meerschweinchen ein herrliches Außengehege, das die beiden Tierchen seitdem sehr genießen. Wir hingegen schätzen seine ruhige, sensible Art sehr und sind traurig, als er nach zwei Wochen weiter zieht.

Antonia, die Ergotherapeutin aus Bayern, kommt im Juli zu uns. Sie hat bereits Erfahrung damit, was landwirtschaftliches Arbeiten heißt, denn sie hatte in Irland ein Jahr in einer Camphill-Gemeinde gelebt und dort mit beeinträchtigten Menschen gearbeitet. Diese Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, zeigt Antonia auch bei uns. So wird ihr WWOOF-Aufenthalt hier schnell zum Arbeiten auf Augenhöhe. Sie leidet mit uns, wenn der unendliche Regen dieses Sommers die Gurken und Tomaten angreift, sie freut sich, wenn ein Sonnentag das Pflanzen neuer Salate möglich macht und ist stolz, wenn Menschen mit dem bei uns gekauften Gemüse an ihr vorbei schlendern. Der Abschied, der uns schwer fällt, wird gemildert durch die Aussicht, dass sie im September als Ergotherapeutin nach Hamburg zurückkommt - wir freuen uns!!

Zusammen mit Antonia sind Rachel und ihr 15jähriger Sohn Apollinaire bei uns. Die gelernte Ingenieurin, die in Frankreich geboren worden war, aber lange in Schweden gelebt hat und lustigerweise ein Deutsch mit schwedischem Akzent spricht, will für sich und ihren Sohn etwas Neues ausprobieren. Zwei Wochen sind sie bei uns und es ist sehr schön, zu sehen, wie Apollinaire sich mit unserem vielfältigen Getier anfreundete: Mit den Meerschweinchen spricht, die Hühner versorgt, die Katzen bespielt. Rachel entwickelt sich zur Erbsenspezialistin, denn sie hat eine besondere Passion, dieses leckere Gemüse zu ernten und auch hinterher auszupulen. Sie ist nicht zu stoppen. Als ihr Zeit bei uns zu Ende geht, ist für die beiden klar: Das machen wir wieder!

Vikki aus Jersey ist unsere nächste WWOOFerin. Sie kommt Anfang August für zwei Wochen und will neben der Arbeit bei uns ihr Deutsch verbessern. Sie hatte erst im Januar angefangen, überhaupt deutsch zu lernen und beeindruckt mit ihrer Wortgewandtheit und ihrem Lernwillen. Auf dem Feld hilft sie mit, die Tomaten und Gurken zu hegen und zu pflegen, es gibt den üblichen Kampf gegen die Schnecken, den sie heroisch kämpft und natürlich muss immer und immer wieder gejätet werden. Gutgelaunt stellt sich Vikki all diesen Aufgaben und hat nachmittags sogar noch Kraft, Petra eine kleine Lektion im Ukulele-Spielen zu geben. Danke dafür :)

Fast zeitgleich mit Vikki kommt Alice aus Paris. Die Abiturientin hatte gerade ihren 18. Geburtstag gefeiert und will nun mal ausprobieren, wie es ist, ein bisschen auf eigenen Beinen zu stehen. Deutsch zu lernen ist auch ihr Ziel, denn nach den Sommerferien würde sie in Paris Germanistik studieren. Einen Monat bleibt sie zu diesem Zweck bei uns, in der ersten Zeit hilft ihr die zweisprachige Vikki über sprachliche Barrieren hinweg. Im Laufe der Zeit geht es besser, und wir finden, Deutsch mit starkem französischem Akzent hört sich einfach gut an. Tomaten, Gurken, Basilikum waren mit ihrer Fürsorge auch zufrieden. Darüber hinaus überrascht sie uns mit veganen Eierkuchen und sie hilft Petra eine Ninjago-Piñata für den Geburtstag unseres älteren Sohns zu bauen. Ja, WWOOFen ist mehr als nur gärtnern :) Danke!

Anfang September kommt Sören aus Berlin zu uns. Er ist unsere Rettung, denn zuvor hatten wir aus akutem WWOOFer-Mangel eine Woche lang die ganze Arbeit allein bewältigen müssen und das hat uns schon an die Grenzen gebracht. Nach einem Krankenhausaufenthalt will der gelernte Kameramann bei uns wieder zu Kräften kommen, mal was anderes sehen und machen. Liebevoll kümmert er sich nun um unseren Rosenkohl und Grünkohl, die gelben Blätter müssen weg, damit das empfindliche Kohlgemüse gesund bleibt. Außerdem legt er mit Alex neben dem Gewächshaus einen Entwässerungsgraben an - eine harte Arbeit, die Sören freudig übernimmt. Und natürlich macht auch er den Schnecken und Raupen das Leben schwer - die dreisten Tierchen zu töten, das überlässt er dann doch lieber Alex. Der Tierliebhaber, der auch begeisterter Hobby-Ornithologe ist, bringt uns zudem die Vogelwelt näher. Jetzt wissen wir, dass der wunderschöne weiße Mäusebussard, der bei uns in der Nähe wohnt, eine sogenannte Morphe ist. Seinem Ideenfeuerwerk ist auch zu verdanken, dass wir erste Schritte in Richtung einer eigenen Pilzzucht unternehmen - Danke Sören :)

Treu an Sörens Seite hilft Jonny. Der angehende Sozialpädagoge, der ein Freund von Antonia ist und auf ihre Empfehlung hin zu uns kommt, unterstützt uns zwei Wochen bevor im Oktober sein Studium beginnt. Der Vielgereiste, der auch immer wieder mit Behinderten gearbeitet hatte, ist es gewohnt, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen. In diesem Fall heißt es Rosen- und Grünkohl  entblättern, Grassoden und Diesteln ausstechen und hacken, hacken und hacken... Aber Jonny ist sich für nix zu fies und erträgt bei der Arbeit tapfer die verschiedenen Hamburger Regensorten. Seine außerordentliche innere Ruhe, die einfach guttut, lassen seinen Aufenthalt wie Wellness wirken :)

Ab Oktober saust ein gelber Wirbelsturm der guten Laune durch unser Haus: Danica und Alexandra, zwei angehende Ärztinnen aus Macedonien und Montenegro hatten Lust gehabt unseren Hof, uns und unsere Arbeitsweise kennen zu lernen. Zwei Wochen stürzen sie sich mit Feuereifer in die Aufgaben. Mit ihnen pflanzen wir die letzten Salate dieser Saison, reißen aber auch die ersten Kulturen ganz heraus, denn die Saison geht unleugbar ihrem Ende entgegen. Ab- und Aufräumarbeiten liegen an, keine leichte Aufgabe angesichts des Matschepamp auf unserem Acker. Der ist durch ergiebige und dauerhafte Regengüsse derartig als aufgeweicht, dass jeder Schritt zur Tortur wird, was körperlich so anstrengend ist, dass selbst die robuste Danica an ihre Grenzen kommt. Das gemeinsame Essen nach der Arbeit konnte die Lebensgeister aber bisher bei all unseren WWOOFern wieder wecken und so haben die beiden nachmittags immer noch genug Kraft, um Hamburg zu entdecken - oder Petra dabei zu helfen, die Überreste von Ratten und Mäusen zu entfernen, die unsere Katzen im Übermaß anschleppen. Ohne ihre tatkräftige Unterstützung in diesem Punkt hätte Petra wohl einen Nervenzusammenbruch gehabt, also, tausend Dank, ihr Lieben.

Dritte im Bunde dieses Minions-Trios ist - zumindest die erste Zeit - Melissa. Sie kommt zeitgleich mit Danica und Alexandra zu uns auf den Hof, bleibt aber fünf Wochen. Die Österreicherin ist eine Freundin unseres WWOOFers Alexander, der im Sommer 2016 für drei Monate bei uns war und hatte auf seine Empfehlung hin bei uns angefragt. Natürlich haben wir sie mit Kusshand bei uns aufgenommen, denn wie Alexander hatte sie parallel zum Abitur eine gärtnerische Ausbildung hinter sich. Weil sie auch ohne große Anleitung weiß, worauf es ankommt, können wir es wagen, ihr eine Woche lang die Verantwortung für Hof, Abo-Kisten-Kunden, Offenen Garten und Bauwagen-Vermietung zu übertragen, um selbst in den Urlaub zu fahren. Ja :) Wir können unser Glück kaum fassen. Und was sollen wir sagen, es hat alles geklappt :) Als wir wieder da waren, können wir ihr nicht genug danken für die Auszeit, die wir so dringend brauchten und die sie uns ermöglicht hat. Die Zeit danach vergeht wie im Flug - vielleicht liegt es auch an der täglichen Untermalung der Feld-Arbeit mit Handy-Musik, vielleicht an ihrer Grundgelassenheit und guten Laune. Highlight zum Ende ihres Aufenthalts war der Geburtstag unseres jüngeren Sohns, bei dem sie bei der Schatzsuche das räuberische Krokodil gab und damit in bleibender Erinnerung ist :)

Cécile, die angehende Kunststudentin aus der französischen Schweiz, ist unsere letzte WWOOFerin in diesem Jahr. Ende Oktober kommt sie zu uns und bleibt für vier Wochen. Die meteorologischen  Bedingungen Ende Oktober und im November sind nicht die besten. Doch Cécile findet, sie hat Glück, immerhin regnet es nicht durchgehend. Sie kann ein-, zweimal sogar die Sonne sehen. In dieser Grundstimmung erledigt Cécile zusammen mit Alex die letzten Aufräumarbeiten auf dem Acker. Als Meditationsaufgabe betrachtet sie auch das Schnittlauchbeet, aus dem sie Diesteln und Grassoden entfernt. Pech hat sie leider mit den Gemüsen der Saison, sie mag keine Rote Beete und auch keinen Rosenkohl essen. Die täglichen Begegnungen auf ihrem Teller versucht sie - ausgeglichen und liebevoll wie sie ist - als Challenge zu begreifen (Rosenkohl hat sie gemeistert, Rote Bete nicht). Es ist schrecklich, als sie schließlich geht, nur die Aussicht, dass sie vielleicht in Hamburg studieren wird, gibt Hoffnung - bis dahin finden wir Trost  bei ihrem Schokofondant, das Rezept für diesen Kuchen hat sie uns dankenswerter Weise überlassen :)